Die Zeit seit dem letzten Bericht war mit sehr arbeitsintensiven Aktivitäten der 13 Mitglieder des AK BfdW- TIKATO gefüllt. Das Wichtigste war die Festveranstaltung zum 30-jährigen Bestehen des Staudamms von Tikato - Solomnore bei Pissila in Burkina Faso am 29. Juni, verbunden mit „Brückenschlag Wetzlar- Ouagadougou“ am 30. Juni
Aber folgen wir der Zeit:
- Am 18.11.06 hat der AK TIKATO in der Phantastischen Bibliothek ein Tagesseminar für Lehrerinnen und Lehrer durchgeführt mit Diavortrag und Lesungen und einer umfangreichen Ausstellung mit Exponaten aus Burkina Faso
- In der Aktion „Kirche draußen im Advent“ beteiligte sich Tikato durch Gestaltung einer Hütte, Verkauf von Kuchen und Plätzchen zur Stärkung des eigenen Haushalts
- Es wurde die Durchführung einer sozioökonomischen Studie über die Bedeutung des Tikato - Staudamms eingeleitet und finanziert, mit einem hohen Zuschuss von Brot- für die Welt. Die daraus entstandene Broschüre konnte beim Jubiläum verteilt werden. Interessierte können noch Exemplare abrufen.
- Im Januar 07 war eine fünfköpfige Reise-Gruppe in Burkina Faso, eingeladen zur Einweihung des evangelischen Kindergartens in Koudougou, verbunden mit Besuchen u.a. auch am Staudamm von Tikato. Der Vorbereitung dienten über das Jahr 06 verteilt sechs Seminareinheiten für die ganze TIKATO- Gruppe zu aktuellen Themen.
- Vom 16. – 18. März fuhren 11 von 13 Mitgliedern des AK zum Sahelseminar nach Langeoog, um sich dort mit den anderen Burkina- Aktivisten aus Langeoog und Böblingen zu treffen. Themen waren außer den Informationen aus dem Land und über unsere Partner dort Vorträge zu "Aktuelle Trends bei Brot für die Welt" sowie „Ressourcen und Schwierigkeiten im Zusammenleben von Christen und Muslimen in Westafrika“.
- Im April lief wieder die Mangoaktion "Tausche Mango gegen Schule" in Wetzlar und Braunfels in Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde Naunheim der EKHN.
- Drei Wochen im Mai verbrachte unser Mitglied Dr. Wilhelm Wilmers auf eigene Kosten in Burkina Faso, um die Schäden am Tikato - Damm, die bei dem Besuch im Januar gesehen wurden, vor der nächsten Regenzeit zu beheben. Es ist gelungen, durch Spenden, mit lokalen Mitteln und harter Arbeit der Menschen vor Ort, den Damm so weit zu sichern, dass er auch die besonders heftigen Regenfälle im Juli und August überstanden hat, während andere Dämme im August 2007 brachen.
- Am 29. und 30. Juni vollzog sich nach einem Jahr Vorbereitungszeit der Festakt zum 30jährigen Bestehen des Dammes und der 12te Brückenschlag. Gäste von BfdW, der EkiR, der Burkinischen Botschaft und vor allem sechs Freunde aus Burkina Faso standen der Bevölkerung und verschiedenen Kirchengemeinden (z.B. Asslar, Oberndorf, Braunfels) zum Gespräch zur Verfügung und feierten begeistert mit. Beeindruckend war vor allem die Anwesenheit des 82jährigen Pastor David Ouedraogo aus Pissila, der die Idee zum Bau des Dammes von Tikato hatte. Pastor Samuel Yameogo, der langjährige Freund, der vielen Menschen in den Kirchenkreisen bekannt ist und der damals den Bau des Dammes organisiert hatte sowie Bernadette Kabré, die die Studie am Damm zusammen mit einem Ökologen durchgeführt und die Broschüre verfasst hat, gaben neben Pfarrer und Direktor des Entwicklungshilfebüros der Kirchen in Ouagadougou, Etienne Bazié gemeinsam mit Michel Kabré, Generalsekretär der Kirchenföderation, Interviews auf der Alten Lahn-Brücke und damit Einblick in die Intensität der Partnerschaft zwischen den Kirchenkreisen und den Geschwistern in Burkina Faso. Der Beauftragte des Kirchlichen Entwicklungsdienstes (KED) Wolfram Walbrach wies während des Festaktes darauf hin, dass der AK TIKATO wegen des langfristigen und nachhaltigen Engagements unter den kirchlichen Basisgruppen deutschlandweit eine Ausnahmestellung einnimmt.
- Vorträge in Kirchengemeinden, in der Aßlarer Alexander- von Humboldt-Schule, der Zivildienstschule Wetzlar, in der Geschwister-Scholl-Schule in der Projektwoche „Afrika“, im Kindergarten Asslar (durch Michel Kabre bei seinem Einzel-Besuch) intensivierten die Sensibilisierung im heimischen Raum für das Entwicklungshilfeland in der Sahelzone.
Der AK wirbt derzeit für folgende Projekte:
- Bildung einer Vereinigung der Staudammnutzer von Tikato zur besseren Organisation der Nutzung der Recourcen Wasser und Boden und zur regelmäßigen Pflege des Dammes, verbunden mit Kampagnen zur Alphabetisierung und zur Verbesserung der Gesundheitsvorsorge (Hygiene, Nahrung), Ausbildung in Konservierung der Gemüseernte (Trocknen mit Solartrocknern), Einrichtung eines Kindergartens mit Vorschule. (Projekt „Staudamm-Folgeprojekte“)
- Finanzierung von Verbrauchsmaterial für die Handwerkerausbildung in dem Berufsausbildungszentrum der evangelischen Kirche in Koudougou, gemeinsam mit Langeoog und der Aßlarer Alexander-von Humboldt-Schule Projekt“Berufsschule Koudougou“
- Bau von weiteren drei Klassen der evangelischen Schule in Tintilou „Neubau Schule Tintilou“
- Finanzierung des Baus von Schulmöbeln für Tintilou durch das Berufsausbildungszentrum Koudougou (Lernen durch praktische Arbeit, gleichzeitig die Möglichkeit für Schüler und Lehrer, in den Ferien Geld zu verdienen) „Schulmöbel Tintilou“
- Projekt„Nahrungsmittelsicherung für 40.000 Menschen“, Beteiligung an diesem BfdW- Projekt mit anderen Kirchengemeinden bundesweit
Wir bitten auch im Namen der Buchhaltung im Rentamt darum, jeweils den genauen Projektnamen auf Überweisungen zu schreiben.
Für Ende Dezember 2009 bereiten wir eine 14-tägige Gruppenreise mit neuen Interessierten nach Burkina Faso vor. Mitfahrer/innen sollten Tropen- tauglich, französisch- sprechend und an einer daraus resultierenden Multiplikatoren-Arbeit in den Kirchenkreisen interessiert sein.
All die geschilderten Aktivitäten ruhen nach wie vor fast ausschließlich auf den 13 aktiven und meist älteren Mitgliedern des Arbeitskreises. Jegliches Angebot zur Mitarbeit, auch von Seiten jüngerer Menschen sowie Ehren -und Hauptamtlicher in den Kirchenkreisen Braunfels und Wetzlar, ist daher hochwillkommen.
Der Arbeitskreis Brot-für-die-Welt –TIKATO dankt auf diesem Wege den Spenderinnen und Spendern aus den Kirchengemeinden, Einzelpersonen sowie den Pfarrerinnen und Pfarrer, die ihre Gemeinden zu Spenden motivieren, sehr herzlich für ihre Hilfe, die sehr dankbar und voller Anerkennung für das nicht müde werdende Engagement von den Geschwistern im drittärmsten Land der Erde wahrgenommen wird. Die Delegation aus Burkina Faso trug uns auf, den Dank aus Burkina deutlich zu vermitteln.
Wolfgang Gerster Heidi J. Stiewink Dr. Wilhelm Wilmers