Katastrophale Nahrungsmittelsituation in Burkina Faso
Referent. Die Lebensmittelpreise für die Grundnahrungsmittel von Getreide, wie Mais, Reis und Hirse seien zwischen 25 – 50 Prozent gestiegen und für andere Produkte wie z.B. Öl und Seife bis zu 100 %. Die Menschen wüssten nicht mehr, wovon sie das bezahlen sollen. Der Handel mache die Preise, wie er will. „Dazu kommen erschwerend die Importe von Thailand und China, weil die Preise dort billiger sind als die Produktion in Burkina Faso selbst. Benzin und Transporte sind immens teurer geworden, dass sie die Lebensmittelpreise noch erhöhen“, so Yanogo
„Die Bauern hatten im letzten Jahr ihr gesamtes Geld in ihre Felder investiert. Dadurch fällt es heute vielen Familien schwer, ihre Kinder überhaupt noch in die Schule schicken zu können. Durch die zahlreichen, bei uns ungewöhnlichen Überschwemmungen wurde ihre Ernte dann auch noch zunichte gemacht. Gott sei Dank war dieses Jahr die Ernte gut“ führte er aus.
Mehr als zuvor sei die Bevölkerung in Burkina Faso auf Spenden aus unserem heimischen Raum über TIKATO und damit Investitionen in den landwirtschaftlichen und bildungspolitischen Bereich angewiesen, betonte Yanogo. Eine große Herausforderung für die Bevölkerung in Burkina Faso sei es nun aufgrund der aktuellen Preiserhöhungen, der Billigimporte und der sich noch nicht abzuschätzenden Konsequenzen des internationalen Finanzdesasters zu lernen, von den eigenen Produkten im Lande zu leben.
Als einziger internationaler Gast von der Hilfsorganisation „Brot für die Welt“ auf dem aktuellen Welternährungstag in Berlin und Hannover ist Michael Yanogo aus Burkina Faso eingeladen worden. Das nutzte der Arbeitskreis Brot für die Welt TIKATO in den Kirchenkreisen Braunfels und Wetzlar dazu, den langjährigen Partner aus Burkina Faso auch nach Wetzlar zur Information über die aktuelle Nahrungsmittelssituation zu holen.
„Die Nahrungsmittelkrise hat katastrophale Folgen für den Frieden, die Sicherheit und die Menschenrechte in unserem Land“, berichtet der Direktor des Albert Schweitzer Zentrums in der Hauptstadt Ouagadougou. „Die Menschen wissen sich keine Hilfe mehr. Die Hungeraufstände in unseren großen Städten haben zu einer Zerstörung von öffentlichen und privaten Gütern, zu Festnahme zahlreicher Personen und zu Zerstörung des sozialen Klimas geführt“, berichtete er vor dem Arbeitskreis TIKATO bei einem Treffen in Blasbach.
Burkina Faso suche sich mit großer Anstrengung seinen Weg im Rahmen der Globalisierung, aber in einem für Gerechtigkeit ausgelegten sozial und wirtschaftlich angepassten System. „Man kann nicht die europäischen Reglements den afrikanischen Entwicklungsländern im Globalisierungssystem gleichstellen“, appellierte der
Michael Yanogo in Wetzlar
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