Die Finanzierung der Reparatur des Tikato- Staudamms nach der großen Überschwemmungskatastrophe ist nun gesichert. Und er ist wieder voller Wasser! Am 31. Juli 2009 hatten sich die ungewohnten Regenmassen durch zwei Breschen einen Weg durch das Rückhaltebecken in die umliegenden Dörfer Tikato, Pissila und darüber hinaus geschlagen. Damit war die Lebensgrundlage von 5000 Menschen zerstört worden. Knapp 150 Einzelspender, mehr als 30 Kirchengemeinden sowie die Kreissynodalvorstände, Initiativen, Gemeindekreise und findige Bevölkerungsgruppen im Lahn-Dill-Kreis und im Kreis Gießen, Schulklassen, kirchliche Chöre, die Stadt Wetzlar, die Musikschule Wetzlar, der Lionsclub, u.a. Eine Welt-Läden in Wetzlar und Aßlar, die Sparkasse und die Volksbank sowie der TSV Krofdorf und hatten für den Wiederaufbau nach einem Aufruf und durch ein regelrechtes Fundraisingkonzept des Arbeitskreises TIKATO gespendet. Dieser Kreis versteht sich als eine Basisgruppe von Brot für die Welt. Der Bau des Wasserrückhaltebeckens war im Jahr 1975 ein Projekt von Brot für die Welt, unterstützt als erstes Projekt von TIKATO: Deshalb legte sich die Gruppe mit hohem Zeitaufwand „Es muss klappen!“ ehrenamtlich derart ins Zeug, um die erforderliche Summe zu erreichen. Unermüdlich waren das Leitungsteam und nahezu alle der 20 Mitglieder der Gruppe auf Straßen, in öffentlichen Häusern und auf Plätzen öffentlichkeitswirksam aktiv, um die erforderliche Summe von fast 100.000 Euro zusammen zu bekommen. TIKATO- Mitglied und Geologe Dr Wilhelm Wilmers hatte die Reparaturarbeiten am Staudamm im Mai 2010 begleitet. Nachdem Anträge um Finanzbeteiligung schriftlicher und auch persönlicher Art mit Brot für die Welt in den ersten 12 Monaten scheiterten, wurden jetzt im November 2010 die noch fehlenden 17.000 Euro für die Reparaturarbeiten nach einer erneuten TIKATO- Anfrage und Prüfung in Stuttgart doch noch bewilligt.
Anträge schon vom September 2009 an das Bundesministerium für Entwicklungszusammenarbeit seitens der TIKATO- Verantwortlichen werden bei der Deutschen Botschaft in Ouagadougou für das Jahr 2011 wohlwollend geprüft und wurden vonseiten des Mitglied im Deutschen Bundestag , Frau Sybille Pfeiffer und von Seiten der Stadt Wetzlar durch die FDP-Stadtverordnete Sigrid Kornmann nochmals persönlich unterstützt. Neben der direkten Reparatur bedarf die Umgebung des Staudamms noch dringend der Hilfe. Hier sollen noch kommende Bundesgelder eingesetzt werden. Aus dem Bundesministerium verlautete in schriftlicher Form durch die Staatssekretärin Gudrun Kopp hohe Anerkennung für den ehrenamtlichen Großeinsatz der TIKATO- Gruppe. Auch von Minister Niebel kamen ermutigende Worte in einem Brief zum entwicklungspolitischen Engagement von TIKATO.
Die Gruppe TIKATO dankt auf diesem Wege allen heimischen Spendern für die Spenden von 5 Euro bis zu 3000 Euro. „Diese ungeheure Solidarität zeigt nicht nur ein Erbarmen mit dem zweitärmsten Land der Welt, sondern über christliche Partnerschaft hinaus auch globales Denken und eine gewisse Demut vor dem außerordentlich harten Alltag der Menschen im westafrikanischen Burkina Faso“, freut sich die TIKATO- Vorsitzende Heidi J. Stiewink auch über das Vertrauen der Bevölkerung in die Arbeit der synodalen TIKATOgruppe in den Kirchenkreisen Braunfels und Wetzlar.
Der Spendenplan „Staudamm“ kann nun geschlossen werden. Eine eventuelle Überspendung wird den Projekten am Staudamm wie Alphabetisierung, Ausbildung der Gärtnerinnen und Gärtner sowie der Kinderbetreuung zugute kommen. Schon im Januar wird sich eine fünfköpfige TIKATO -Reisegruppe vom wieder mit Leben erfüllten Staudamm und seinen Gärten überzeugen können und der Bevölkerung anschließend berichten.
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Schwere Steine mussten die Männer für den Damm schlagen und an Ort und Stelle transportieren
Pfarrer David Ouedraogo (rechts) und sein Team sind glücklich über die erfolgreiche Regenzeit in Pissila. Dank des reparierten Damms ist das Rückhaltebecken nun wieder gefüllt.
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