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Wachsen wie ein Baum
Hochrangige Delegation aus Burkina Faso berichtet über Berufsschularbeit

 

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„Baobab“ ist afrikanisch, heißt „Affenbrotbaum“ und ist das Wahrzeichen von Burkina Faso. Die handgefertigte Batik eines solchen Baobab hat eine Delegation aus dem afrikanischen Land dem Arbeitskreis TIKATO zum Dank für 25 Jahre engagiertes Spenden sammeln und Unterstützung für die Berufsschule CET in Koudougou überreicht.

 Mit Pfarrer Michel Ouédraogo, Präsident und Repräsentant der „Assemblés de Dieu“, der größten evangelischen Kirche in Burkina Faso, seiner Frau Lydie, dem Schatzmeister der Kirche, Pfarrer Diesrima Sawadogo, Michel Kabré, dem Direktor der Berufsschule in Koudougou und Michel Koala, dem Regionalpfarrer aus Koudougou, konnte Pfarrer Joachim Wehrenbrecht im Evangelischen Gemeindezentrum Braunfels fünf Prominente begrüßen. Die Beziehungen zwischen den Menschen hier und in Burkina seien gewachsen, erklärte er in seiner Auslegung zu Psalm 103. Zu den rund 60 Zuhörern gehörte auch eine Gruppe von mehr als 30 jungen Erwachsenen vom Bildungszentrum Wetzlar, die derzeit ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren.

Heidi Stiewink, Vorsitzende des Arbeitskreises TIKATO, moderierte den Abend, Pfarrer Andreas Engelschalk übersetzte für die Gäste ins Französische. „Durch Eure Hilfe sind aus hoffnungslosen Leuten Menschen geworden, die die Gesellschaft tragen“, machte Michel Ouédraogo seinen Dank für die Hilfe aus Braunfels und vom Arbeitskreis TIKATO auf überschwängliche Weise deutlich. „Die Regierung ist glücklich, die Kirche ist glücklich, das ganze Land ist glücklich. Sie haben das Leben nach Burkina gebracht!“

 Über die Arbeit der Berufsschule berichtete anschaulich der amtierende Direktor Michel Kabré, während Wilhelm Wilmers aktuelle Bilder zeigte. 430 junge Menschen, darunter 15 Prozent Mädchen, werden derzeit in den fünf Berufen Maurer, Schlosser, Elektriker, Tischler und Bauzeichner theoretisch und praktisch ausgebildet. Die in den eigenen Werkstätten hergestellten Produkte werden verkauft oder in den Klassenräumen selbst genutzt.

Mit der Beantwortung der vielen Fragen eines interessierten Publikums durch Kabré entwickelte sich für die Zuhörer ein plastisches Bild von der Arbeit der Schule. So erfuhren sie beispielsweise, dass Kirche und Staat Schüler, deren Eltern mittellos geworden sind, finanziell unterstützen damit sie ihr Diplom machen können. 300 Euro beträgt das Schulgeld für ein Jahr. Auch die Partner in Deutschland finanzieren Stipendien. „Wenn man sieht, dass die Schüler arbeiten wollen, unterstützt man sie. Das gilt für Jungen und Mädchen“, erklärte Kabré und fügte hinzu:“ 1985 (Gründungsjahr der Schule) hat man Frauen noch nicht zugetraut, diese Berufe zu erlernen.“ Doch die Dinge hätten sich geändert. „ „Inzwischen wünschen sich die Eltern, dass auch ihre Töchter eine gute Ausbildung bekommen“, erklärte der Direktor. „Die Bedeutung der Frauen nimmt  in Burkina Faso zu.“ Und den Erfolg der Arbeit an der Berufsschule belegen die Zahlen: 65 Prozent der Absolventen finden Arbeit im Rahmen ihrer rund sechsjährigen Ausbildung, nur fünf Prozent müssen später ohne ein festes Arbeitsverhältnis leben und arbeiten.

Das Miteinander von Alt und Jung in Burkina Faso erklärte Ouédraogo zum Schluss des Abends anhand der geschenkten Batik. Im Schatten des Baumes sitzen die Menschen des Dorfes. Mit dem Wissen der Alten gehen die Jungen los und tragen zur Entwicklung ihrer Dörfer bei. „Durch die Unterstützung vom Arbeitskreis TIKATO wächst alles. Dörfer und Land können sich entwickeln“, freute sich der Präsident über die gute Zusammenarbeit.

Bereichert wurden die Zuhörer zudem auf musikalische Weise: Der Spiritual-Chor Erda unter Leitung von Wolfram Schleenbecker sang unter anderem ein „Brot-für-die-Welt-Lied“, das Pfarrer Marten Marquardt (Erda) 1975 getextet und der Dirigent selbst komponiert hatte.

Mehr Informationen über die Berufsschule CET und den Arbeitskreis TIKATO gibt es unter www.tikato-burkina-faso.de im Internet.

 


Wachsende Partnerschaft: Die burkinische Delegation schenkte dem Arbeitskreis TIKATO eine Batik mit dem Bild eines Affenbrotbaumes (von links):
Andreas Engelschalk, Diesrima Sawadogo, Katharina Graben, Michel Koala, Lydie Ouédraogo, Michel Ouédraogo, Heidi Stiewink und Michel Kabré.


Der Spiritual-Chor Erda unter Leitung von Wolfram Schleenbecker bereicherte den Abend mit mehreren Liedbeiträgen.


Die Freude über die Unterstützung durch den Arbeitskreis TIKATO war dem Präsidenten der größten evangelischen Kirche in Burkina Faso, Michel Ouédraogo, deutlich anzumerken.


Kompetent berichtete Michel Kabré über die Arbeit der kirchlichen Berufsschule.


Eine Batik aus Burkina Faso übergibt der Präsident der Assemblé de Dieu, Michel Ouedraogo, aus Ouagadougou an Superintendent Roland Rust im Rentamt

 

 

 

Version 1.00

Evangelischer Kirchenkreis Braunfels - Arbeitskreis Brot für die Welt - TIKATO - Fon: 06446/595 - Email: info@tikato-burkina-faso.de