Wilhelm Wilmers: Reise nach Tikato/Burkina Faso im Januar 2011

 

xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx

xx

xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx

Es ist Sonntag, der 23.Januar 2011. Nach einem langen, aber sehr lebendigen Gottesdienst in der Hauptkirche in Koudougou sitzen wir, Heidi Stiewink, Renate Reinecke, Rolf Schwarz und ich unter dem Schattendach des Gästehauses des CET (Handwerkerausbildungsstätte der Evangelischen Kirchenföderation) und trinken Tee oder Kaffee. Es ist der fünfte Tag seit unserer Ankunft in Ouagadougou, aber wir haben uns schon gut akklimatisiert:  die Frühtemperatur von 19° bis 21° erscheint uns kühl, aber mittags würde es uns reichen, wenn das Thermometer nur um 5° ansteigen würde, statt bis zu 35° (später wurden es bis zu 39°). Viel wichtiger aber ist der warme, herzliche Empfang durch unsere Freundin Bernadette Kabré und die Freunde Michael Yanogo, Etienne Bazie, Sougriyide Sawadogo und Isska schon am Flughafen nachts um 3 Uhr und die vielen Besuche, auch von Samuel Yameogo – wir sind zuhause. Hier in Koudougou sind wir Gäste von Sophie und Michel Kabré, die zwar durch die Vorbereitung der Hochzeit ihres Sohnes Asanya mit Mireille am 29.1.11 bis zur Erschöpfung arbeiten, aber unseren Empfang sich nicht nehmen lassen – echt afrikanische Gastfreundschaft.

Aber lasst uns von vorne beginnen:

Am 18.1. brachte uns Harald Würges zum Flughafen Frankfurt. Das war sehr angenehm, da wir zusätzlich zu dem Handgepäck jedEr 2 Koffer von 23 kg hatten – so dachten wir, nachher hatten wir zusammengewogen  20 kg Übergepäck. Das hätte teuer werden können, aber die Dame am Schalter von Royal Air Maroc hatte ein Einsehen und hat die Waage angehalten, nachdem wir erklärt hatten, das es sich um Geschenke für unsere Freunde handelt.

Der Flug nach Casablanca verlief planmäßig, aber wir flogen ständig über Wolken und sahen erst beim Anflug auf Casa die grünen Felder. Dort etwas Neues: die Stewardess machte darauf aufmerksam, dass uns eine Unterkunft im Hotel zusteht, da wir mehr als 6 Stunden bis zum Anschluss zu warten hatten. Also Fahrt mit dem Bus zum Atlas-Airport-Hotel. Im Bus wartend ein kurzes Gespräch mit dem Fahrer: ja, die Tunesier sind zu bewundern, aber in Marokko wird es das nicht geben. Unter dem neuen König geht es den Leuten auch in den Dörfern besser: bis in die kleinen Dörfer gibt es Strom und .es gibt genügend Arbeit und zu essen. Im Hotel etwa Ruhe, dam ein reichhaltiges Buffet – leider nicht marokkanisch - nochmals Ruhe und dann wieder zum Flughafen und der Nachtflug bis Ouaga in voller Dunkelheit – vom Vollmond nichts zu sehen.

Mittwoch, 19.1.11
Am Flughafen erst durch die Kontrollen – trotz aller Vorbereitung kommen unsere Frauen nicht: der burkinische Brocken, der neben Heidi gesessen hatte, brauchte ihren Dienst für das Ausfüllen der Anmeldekarte – ein Analphabet.

Im Raum für die Gepäckausgabe fallen uns unsere Freunde um den Hals – wir sind zuhause. Alle Koffer sind da, später stellte es sich heraus, dass aus der Außentasche von Heidis Koffer verschiedene Dinge verschwunden sind, ebenso wie ein Riemen um den einen Koffer von Rolf. Aber sonst kein Verlust. Schnelle Fahrt zum Gästehaus des ODE, dort empfängt uns Tee und Kaffe und etwas zu essen, danach vor allem das Bett und wir verschwinden bis zum Frühstück um 9,00 Uhr.

Danach die ersten Schritte zum Büro des ODE, Programmaussprache mit Pasteur Etienne Bazié, Umtausch der ersten Euro in cfa, Deponieren der Geldreserven im „coffre fort“ des ODE und nach dem Mittagessen die erste Rundfahrt: die Stauseen sind voll, Fischerboote darauf, der Verkehr „da könnt Ihr sehen, dass es bei uns auch Staus gibt“. Immer noch eine Masse von Motorrädern zwischen Autos und Fahrrädern, aber nicht mehr der blaue Dunst, weil es kaum noch Zweitakter gibt, sondern inzwischen Viertaktmotoren die weniger Öl verbrennen – eine positive Entwicklung. Der dichte Verkehr fordert viele Opfer, vor allem unter Motor- und FahrradfahrerInnen. In den kommenden Tagen sehen wir mehrere Unfälle und hören von Unfalltoten aus dem weiteren Bekanntenkreis. Die kleinen Geschäftchen und Werkstätten am Straßenrand, Frauen, die Obst und Gemüse anbieten – wenn das Auto irgendwo stehen bleibt ist es gleich umschwärmt.

Donnerstag, 20.1.11
Gleich am zweiten Tag, dem 20.Januar 11 fahren wir nach Pissila. Dort zunächst herzlich begrüßt von Pasteur David Ouedraogo und den Bewohnerinnen seines Hauses, dann vom Koordinator Romuald Kouda, dem Maire, seinem Vertreter, der Prefektin und vor dem Damm warten die Honorationen der Dörfer und viele Männer, die ich von den Bauarbeiten kenne, unter einem riesigen Schattenbaum. Etwas abseits die Frauen. Es werden viele Reden gehalten. Man merkt welche Bedeutung der wieder funktionierende Damm für sie hat und wie hoch sie unsere Unterstützung werten. Der anschließenden Rundgang am Damm zeigt zu meiner großen Erleichterung, dass die Leute angefangen haben, den Damm auch auf der Luftseite zu schützen. Im Dezember hatten sie damit angefangen. Es wurde auch deutlich, ein wie großer Schutz durch die Geotextilien gegeben war: dort wo sie am Dammfuß enden beginnen tiefe Erosionsrinnen. Ohne die Textilbahnen, wäre der Damm auf der Luftseite schon wieder stark beschädigt. Es scheint, dass die Leute auch das begriffen haben und auch dass sie dranbleiben müssen an der permanenten Reparatur. Rührend die Geschenke: mehrere Hähne und vier große Eimer voller Gemüse, die uns in den nächsten Tagen schmecken werde. Wir haben sie geteilt mit den Teilnehmern von ODE und mit den dienstbaren Geistern bei unserer Unterkunft.

Den Kindergarten besuchen wir kurz: über 60 Kinder sind derzeit dort – ein fröhliches Gewimmel. Genaueres darüber und über die anderen Projekte in Tikato werden wir bei unserem nächsten Besuch erfahren.

Freitag, 21.1.11
Was mich bisher am stärksten beeindruckt hat, ist die Zeremonie beim More Naba, dem  „Kaiser der Welt“, dem obersten Chef der Mossi. Ich habe sie schon einmal erlebt, aber erst diesmal durch die Erklärung eines Freundes von Bernadette ihre tiefe Bedeutung begriffen: Vor dem Palast sitzen die traditionellen Chefs der vier Stadtteile, die Chefs verschiedener Dörfer, die obersten Imame der Muslime und eine Musikgruppe. Das Kriegspferd wird aus dem Stall geführt und für einen Krieg gesattelt. Schließlich erscheint der More Naba ganz in Rot, der Farbe des Krieges und ein Böller wird abgeschossen. Was ist der Grund: jemand hat aus dem Palast den höchsten Fetisch, der das Volk der Mossi schützt, gestohlen, um ihn zu einem anderen König in Ouahigouya zu bringen und der Moro Naba will ihn zurückgewinnen. Aber nacheinander bitten ihn die Chefs und  die Imame um Frieden, untermalt von einer Trommel, und versprechen Verhandlungen. Schließlich willigt der Moro Naba ein, geht in den Palast und kommt in Weiß aus einer anderen Tür zurück, der Tür des Friedens. Der Fetisch wurde tatsächlich durch Verhandlungen zurückgewonnen. Dass diese Geschichte seit vielen Generationen regelmäßig jeden Freitag früh zelebriert wird, immer mit den echten Chefs und dem echten More Naba, nicht als Theater für Touristen, die zwar zusehen dürfen, aber nicht photographieren, dient zur Erinnerung und bestimmt als ewige Mahnung vor Krieg und für friedliche Konfliktlösung- das ist schon etwas Besonderes. Vielleicht ist dies das Geheimnis, warum uns die Burkina Be so freundlich und friedlich erscheinen. Verglichen mit der Kriegsverherrlichung in unserer Geschichte bis zum Weltkrieg II weist dies auf ein anderes, sehr viel konstruktiveres Grundverständnis hin.

Die Steinbrecherfrauen besuchen wir danach: gegenüber meinem letzten Besuch in 2007 ist der Steinbruch auf die doppelte Fläche erweitert, überall ein Gewimmel von Männern, die den Fels mit Feuersetzen sprengen und mit Hämmern zerschlagen, Frauen die riesige Brocken  auf dem Kopf tragen oder in großen Schüsseln die Lehmüberlagerung des Fels zu einer Halde schleppen. Im Bruch und auf der Fläche daneben dicht an dicht die Arbeitsplätze von Frauen, und auch einzelnen Männern, die die Felsbrocken zu Schotter und Splitt zerschlagen und LKW, die den Splitt abholen. Das Feuer wird mit Altreifen oder gesammelten alten Sandalensohlen gemacht – dies Sammeln ist auch eine Arbeits- und Verdienstmöglichkeit. Die Drähte der verbrannten Reifen werden zu Knäuel in Dosen gestampft, die dann als Schrott verkauft werden. So ergibt sich eine Kette von Recycling mit vielen Zwischenstufen die jeweils Frauen und Männern einen Verdienst geben, wenn auch einen kargen und mit absolut harter Arbeit verbunden. Ein langes Gespräch mit den verantwortlichen Frauen, die dann einen Mann Ihres Vertrauens dazuholen, weil „ein Komitee von Frauen immer einen Mann dabei haben muss“. Heidi als unsere Sprecherin erklärt nach der  Begrüßung, dass wir gekommen sind, um zu erfahren, was sie mit den Geldspenden der letzten Besuche gemacht haben. Heidi und Bernadette machen den Vorschlag, sich mit der ONG „Qualität im Alter“ zusammenzutun, in der es qualifizierte Leute gibt, die ehrenamtlich mit ihnen Projekte zur Verbesserung ihrer Situation machen können, z.B. ein System von Mikrokrediten einrichten. Die Frauen scheinen abwartend interessiert, der Vertrauensmann eher abwiegelnd. Sie wollen sich beraten und uns später bei unserem nächsten Besuch informieren.

Die Geschichte Burkina Fasos erzählt und tanzt uns Alexis Yameogo mit einer Musikergruppe. Farbig und eindrucksvoll. Er endet mit zwei Märchen und zum Schluss wird getanzt.

Samstag 22. bis Montag, 23.1-11
Drei Tage einschließlich Hin- und Rückfahrt sind für Koudogou vorgesehen. Auf dem Hinweg ein Kurzbesuch beim „Roy de Kokologo“, einem  der großen Fürsten der Mossi. Ein großes eindrucksvolles Schloss in traditioneller Bauweise, eine liebenswürdige Gastgeberin und die kurze Begegnung mit der Majestät selbst. Wir nehmen die Einladung zu dem großen Erntefest am kommenden Samstag mit, mit viel traditioneller Musik und Tanz. Dann bei Sophie und Michel, sichtlich überlastet durch die Vorbereitung der Hochzeit von Azanja und Mireille am kommenden Samstag. Aber herzlich wie immer. Rundfahrt in der Stadt, Besuch beim Andenkenladen und beim Bronzegießer, am Sonntag Gottesdienst mit einem Grußwort von Heidi, am Sonntagabend Einladung im CET zum gemeinsamen Essen mit Lehrkräften: 407 Schüler sind es jetzt. Die Elektrikerklasse ist in voller Aktivität. Übergabe von Geldspenden für das CET und den Koffer mit Lehrmaterial für die Elektrikerklasse. Am Montag früh ein kurzer Rundgang durchs CET, das Pflanzen eines Mangobaums, dann kurz im Kindergarten, für den wir auch Geschenke dabeihaben, u.a. gestrickte Strümpfe aus Burgsolms und Blasbach, die bei der Kälte hier gerne genommen werden, auch hier wird ein Baum gepflanzt. Dann müssen wir zu der Feuerwehr für die Einweihung der Wetzlarer Krankenwagens. Er ist auf das Feuerwehrrot umgespritzt, nur die leuchtend orange Bauchbinde ist geblieben. Der Fahrer erklärt stolz, dass es sonst keinen so tollen Krankenwagen in B-F gibt und zeigt seine Freude über den guten Zustand. Es gibt viele Reden, darunter die von Heidi und die des Bürgermeisters, der mit dem Sprichwort endet: der Dank in ihrem Herzen ist wie der Samen, aus dem, in die Erde gelegt, ein Baum bis in den Himmel wächst,

Dientag, 25.1.11
 
Michael fährt mit uns in das Heimatdorf seiner Familie Tiguendalgue und zeigt uns die verschiedenen Projekte, die er dort, teilweise auf eigene Kosten, realisiert hat: Die Wasserzapfstelle, die Stromzentrale mit Photovoltaique zum Laden von kleinen und großen Batterien, die Seifenherstellung, daneben ein Gebäude, vorbereitet für die Installation einer Getreidemühle, die gleichzeitig Strom erzeugt, dann die Gemüse- und Obsttrocknung, seinen Versuchsgarten mit Photovoltaikpumpe und die neue Krankenstation. Hier übergeben wir einen Teil der Spenden an Einwegspritzen, Binden und Untersuchungshandschuhen. Am Kindergarten empfangen uns fröhlich spielende Kinder und eine Betreuerin. Sie freuen sich über die Geschenke: Buntstifte und Malhefte sowie einen kleinen Geldbetrag.
Am meisten hat uns die Begegnung mit den Ältesten des Dorfes berührt. Sie freuen sich sichtlich, uns wiederzusehen. Die warmen Winterjacken, Schals und Mützen sind ein Glück für sie, die sonst bei der Kühle nicht aus den Hütten kommen. Michael Yanogo erzählt uns später aus der Geschichte des Dorfes. Der Älteste war früher der „Chef de Terre“ und damit der Hüter und Priester der Fetische. Dann wurde er Christ und hat die Fetische und seine Aufgabe auf den Nächstalten übertragen. Das Dorf hat des erst nach einiger Zeit annehmen könne – heute ist es aber kein Problem mehr.

Mittwoch. 26.1.11
Ein Besuch in Laongo – mit dem Skulpturenpark und der Baustelle  der Schlingensiep’schen Oper. Mitten in der trockenen Baumsavanne ein Feld von rundlichen Brocken aus Granit und Gneis. Alle zwei Jahre seit 1982 werden Künstler weltweit und aus  Burkina Faso eingeladen, um solche Blöcke an Ort und Stelle zu gestalten. Es gibt eine Fülle schöner Bilder, manche mit tiefer Bedeutung. Ein Beispiel:  umgrenzt von den Umrissen Afrikas die Gesichter eines  alten und eines jungen Menschen, am Kopf durch eine Linie verbunden. Dies soll die Bedeutung der oralen Vermittlung der Erfahrung und des Wissens der Alten auf die Jungen darstellen und welcher Schatz verloren geht, wenn die Jungen nicht mehr zuhören und die Alten nicht mehr reden. „Mit dem Tod eines Alten verbrennt eine Bibliothek“ zitiert der Führer einen afrikanischen  Schriftsteller. Ein anderes Bild ist eine Aufforderung zu reisen: zwei Fußabdrücke mit Gesicht: wer stehen bleibt glaubt viel zu wissen, sein Kopf ist voll, die Augen zu, weil das Interesse an Neuem fehlt, aber der Mund ist offen, weil er ständig Stroh drischt; aber schon mit dem ersten Schritt öffnen sich die Augen, der kopf nimmt Neues wahr und öffnet sich, aber der Mund schließt sich, weil der Wanderer staunt und nicht ,ehr viel redet.

An der Baustelle der Oper eine große Fläche, ausgehoben für die Oper, und daneben mehrere angefangene Gebäude für die Schule der Dorfkinder und die Theaterschule. Auch eine Krankenstation und ein Hotel sind vorgesehen. Nach dem Tod von Schlingensief wurde zunächst angehalten, aber vor kurzem sei eine Delegation aus Deutschland dort gewesen, die das Geld für den Weiterbau freigegeben hat. Vom Rand des Geländes ein weiter Blick in das dahinterliegende Tal: eine Hütte mit einer kleinen Rinderherde. Rolf: „man versteht, warum Schlingensief sich in diesen Ort verliebt hat“.

Donnerstag, 27.1.11
Besuch bei Katrin Rohde in ihrem Projekt AMPO: seit 20 Jahren lebt sie hier und kümmert sich um Straßenkinder mit beeindruckendem Erfolg. Der wird auch von den Behörden anerkannt. Die Stadt hat ihr das Gelände einer ehemaligen Müllkippe geschenkt, auf dem sie eine Ausbildungsstätte für organischen Landbau einrichten will.
 
Das Museum MANEGA, eingerichtet von Maitre Titinga Frederic Paceré, gibt einen Einblick in die Kultur und Spiritualität der Völker Burkina Fasos, besonders am Beispiel der Mossi und der Nyongounssi, der Urbevölkerung, die mit den Mossi zusammenlebt, aber ihre eigene Kultur behalten hat. Vor dem Museum ist eine große Platte mit den Umrissen Afrikas errichtet, unter der Erde von den Regionen Afrikas liegt, in denen Ungerechtigkeit und Elend herrscht, z.B. aus Ruanda und von der Sklaveninsel Goré im Senegal. Motto: “Wenn wir das Elend teilen, dann überwinden wir es“.

Ein Kurzbesuch in Saponé in der Schule, die vor einem Jahr eingeweiht worden ist. Wir kommen zur Mittagspause. Jedes Kind bekommt einen Teiler gehäuft voll Reis mit Soße, aber vorher werden die Hände gewaschen. Die Kinder sind diszipliniert, aber lebendig und fröhlich, wie wir es immer wieder in B-F erleben. In den zwei Klassen, die bisher eingerichtet sind, ist der Prozentsatz an Mädchen hoch: in CPD 1 (erste Klasse) sind es 35 von 74 Kindern, in CPD 2 26 von 56. Alle Religionen sind vertreten: Katholiken
Sind die Majorität, gefolgt von Animisten und  Nuslimen. Evangelisch sind die Wenigsten, aber 32 sind im  letzten Jahr evangelisch geworden.  An der Tafel der 2ten Klasse steht das kleine Einmaleins, die Zahlen 1 bis 40 in französischen Worten, und so komplizierte Worte wie „Markus hat Schmerzen“ in Druck- uns Handschrift. Heidi überreicht Stifte, Kugelschreiber und Hefte, Geschenke der Kinder der Grundschule in Launsbach, vermittelt von Pastorin Wagner sowie einen TIKATO-Kalender und die beiden Aßlarkalender für Lehrer und Pastor. Die Kinder tragen begeistert die mitgebrachten Baumpflanzen zu den Pflanzstellen. Wir hoffen, dass sie ebenso gut angehen, wie die bei der Einweihung gepflanzten Bäume, die kräftiges Grün tragen. Nur eine Pflanze ist verdorrt oder von Tieren abgefressen.

Samstag, 29.1.11

Früh fahren wir los nach Koudougou, eingeladen zur Hochzeit von Azanja, dem Sohn von Sophie und Michel Kabré mit Mireille, einer bezaubernden Frau. Im Rathaus eine rührende Feier mit der Ermahnung des Bürgermeisters an die beiden: wenn Euch jemand begegnet, denkt immer daran, dass Ihr Euch ewige Treue geschworen habt. Vorher werden die Gesetzestexte verlesen, u.a. dass beide ohne Zustimmung des anderen eine Arbeit annehmen oder ein Geschäft schließen können. Danach erklingt das Lied von der Befreiung der Frauen,.

Schon das Rathaus war voll, die Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt – sie fasst mehr als 1200 Personen. In dem fast dreistündige Gottesdienst sangen Chöre. Zur Musik führt Sophie ihren Sohn von der Altarseite zu den Plätzen vor dem Altar, vom Haupteingang wird Mireille von ihrem Vater herangeführt, im langsamen Tanzschritt beide, angeführt von einer Gruppe junger Männer bzw. Frauen. Die Predigt war sehr lang, aber lebendig und konkret: „N’oubliez pas“ – vergiss nicht den heutigen Tag.

Sicher mehr als 1000 Gäste sammeln sich auf dem Gelände des Kindergartens unter großen Zelten bzw. im Schatten der Bäume. Es gibt Essen und Trinken, viel Musik und dann auch einzelne Reden und man darf sagen, dass die Glückwünsche Heidis, im Namen der TIKATOgruppe vorgetragen, besonderen Beifall bei Gästen und den Vermählten bekommen haben:  wie die Blumenzwiebeln soll ihre Liebe Früchte treiben,  Herzen als Symbol der Liebe, Pralinen für die Süße der Liebe, „Salz der Erd sollt Ihr sein“, Seifenblasen für die Träume und einen Engel für den göttlichen Schutz.

Tief bewegt fahren wir zurück nach Ouagadougou und begleiten Renate Reinecke spät abends zum Flugplatz für Ihren Flug nachhause. Heide, Rolf und ich bleiben noch – es ist noch viel zu erledigen.
 

 











































 

 

 

Aktuell Meldungen

Version 1.00

Evangelischer Kirchenkreis Braunfels - Arbeitskreis Brot für die Welt - TIKATO - Fon: 06446/595 - Email: info@tikato-burkina-faso.de