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Den Ehrenbrief des Landes Hessen hat Heidi Janina Stiewink, Vorsitzende des Arbeitskreises „Brot für die Welt – TIKATO“ im Evangelischen Kirchenkreis an Lahn und Dill, aus den Händen des Wetzlarer Oberbürgermeisters Manfred Wagner entgegengenommen. Im Rahmen eines Magistratsempfangs, in dem auch drei andere Personen für ihr gesellschaftliches Engagement geehrt wurden, erhielt die Wetzlarerin die Auszeichnung in den Räumen des Palais Papius. Als Wegbegleiter waren ihre Tochter Nina Stiewink, Bernadette Kabré, langjährige Partnerin aus Burkina Faso, TIKATO-Mitglied Dr. Wilhelm Wilmers und Pfarrer Roland Rust, der leitende Theologe des Kirchenkreises, anwesend. Oberbürgermeister Wagner konnte zudem den Kreisbeigeordneten Wolfram Dette, Vertreter von Landrat Wolfgang Schuster, der Heidi Stiewink für den Ehrenbrief vorgeschlagen hatte, begrüßen. „Nicht nur in unseren Breiten nennen Menschen „TIKATO“ in einem Zug mit Heidi Stiewink“, sagte das Stadtoberhaupt in seiner Laudatio: „Sie machen erlebbar, was es heißt, Nächstenliebe zu üben.“ Und ihre Arbeit bereichere auch die, die sich in den Gemeinden für die Entwicklungsarbeit einsetzten. „Aus dem bunten Strauß Ihres Wirkens kann ich nur wenige Stationen nennen.“
So war die 75-Jährige mehrere Jahrzehnte lang Mitglied zahlreicher kreiskirchlicher Arbeitskreise und Ausschüsse und engagierte sich über lange Zeiträume hinweg in Kreissynode, Kreissynodalvorstand und als Landessynodale.
Ein besonderes Anliegen war ihr immer die Partnerschaftsarbeit in weltweiter Verbundenheit, insbesondere die Entwicklungszusammenarbeit mit Burkina Faso. Hier geht es Heidi Stiewink um Partnerschaft auf Augenhöhe und um die Bewusstseinsstärkung der Bevölkerung für die Probleme in der globalisierten Welt. Für die Menschen in Burkina möchte sie verlässlicher Partner sein und gemeinsam Freude über Gelungenes und Trauer in Verbindung mit dem Tod von Freunden, Naturkatastrophen und Terrorakten teilen.
Als Mitglied in der 1979 durch Winfried Simon, Sozialsekretär der Kirchenkreise Braunfels und Wetzlar, gegründeten Projektgemeinde TIKATO besuchte sie 1981 im Rahmen einer Gruppenreise mit ihrer Familie erstmals Burkina Faso und war bewegt von den Bedingungen, unter denen die Menschen dort leben mussten. Nachdem Simon 1995 in den Ruhestand getreten war, wirkte Stiewink darauf hin, dass die Projektgemeinde ein Jahr später als Arbeitskreis der Kirchenkreise eingerichtet wurde. Gleichzeitig übernahm sie den Vorsitz. Seit 1996 versieht sie für den Arbeitskreis „Brot für die Welt – TIKATO“ die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, sammelt Spenden für zahlreiche Projekte, hält Kontakte zu Kirchengemeinden sowie zu den Menschen und Einrichtungen in Burkina Faso, unternimmt Besuchsreisen und informiert in Gemeinden und auf kreiskirchlicher Ebene über die diesbezügliche Arbeit. Zum Arbeitskreis TIKATO gehören derzeit 16 engagierte Mitglieder.
„Ehrenamt in der Kirche bedeutet für mich, Finger in die Wunden bei Ungerechtigkeit zu legen und die Stimme für Benachteiligte und Verfolgte in der Gesellschaft zu erheben“, sagt Heidi Stiewink. Daher auch ihr Einsatz für Geflüchtete seit den 90er Jahren. Zudem ist es der ehemaligen kreiskirchlichen Öffentlichkeitsreferentin wichtig, christliche Standpunkte in den Diskurs der Gesellschaft einzubringen. Daher rührt ihr Engagement im Freiwilligenzentrum Mittelhessen (Projekt „Engagierte Stadt“) sowie in der Fairtrade-Steuerungsgruppe Wetzlar.
„Wir brauchen Menschen, die aktiv unsere Gesellschaft gestalten“, schloss der Oberbürgermeister im Blick auf alle vier Geehrten. „Unsere Stadt Wetzlar ist stolz auf Sie. Denn ohne Sie wäre unsere Gesellschaft ein Stück ärmer.“
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Landesehrenbrief für Heidi Stiewink: Oberbürgermeister Manfred Wagner überreichte Urkunde, Ehrennadel und einen Blumenstrauß.
Heidi Stiewink im Kreis ihrer langjährigen Wegbegleiter (v.l.) Wilhelm Wilmers, Bernadette Kabré, Nina Stiewink und Roland Rust.
Fotos: Barnikol-Lübeck
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