Intensives Partnerschaftsgespräch: online mit den ODE-Freunden in Burkina Faso
Die Einen quälen mit Terror- die Anderen pflanzen unbeirrt Bäume

 

 

 

 

 

 

 

Wetzlar/Ouagadougou. „ Es ist spürbar, welcher Schatz diese Verbindung ist. Es macht uns dankbar, solche Freunde und Partner zu haben. Die Sorgen in unseren Gemeinden sieht man in einem anderen Licht, wenn man hört, wie unsere Freunde in ihren Ländern mit den Auswirkungen von Kriegen zu kämpfen haben und mit welcher Glaubensfreude sie das tun." So fasste Superintendent Dr. Hartmut Sitzler sein Resümee über die zweistündige Online- Konferenz mit den ODE-Partnern aus Burkina Faso zusammen.“- Es glückte prima: das  technisch von den Verantwortlichen im Synodalbüro des Kirchenamtes vorbereitete Partnerschaftsgespräch, das eigentlich mit den anderen kreiskirchlichen Partnerschaften mit Botswana, Namibia, Indonesien, Russland (Orthodoxe Kirche) , den Waldensern aus Siena und Erfurt  innerhalb  einer gemeinsamen Woche in Präsenz und Gemeinsamkeit in Wetzlar und Umgebung im Juli angedacht war. Covid 19 machte dem seit mehr als zwei Jahren Geplanten einen Strich durch die Rechnung. Den Organisatoren hier vor Ort im Kirchenkreis war das Risiko zu groß. Hinzu kam nun noch der russische Angriffskrieg auf die Ukraine…..

Mit allen-außer den durch Krankheit verhinderten Partnern aus Siena-- pflegte Hartmut Sitzler gemeinsam mit Mitgliedern des Kreissynodalvorstands intensive Gespräche. Aus der TIKATO-gruppe waren Katharina Graben, Lore Gerster, Susanne Wirtz und Vorsitzende Heidi J. Stiewink im Gespräch

Es wurde zu ei´m geklungenen Projekt: Nahezu simultan-übersetzt von Silvia von Verschuer und Ulrike Hoppe berichteten der neue Executivsekretär Alain Bako, sein langjähriger Vorgänger Pastor Etienne Bazie (beide sind Agrar-Ingenieure) , Projektkoordinatorin Hélène Bazie aus Burkina Faso aus den Bereichen Sicherheit, Politik, Niederschlägen und der praktischen Arbeit am Beispiel von Ladiou in ODE.. (Entwicklungsbüro der Evangelischen Kirchen in Burkina Faso). Seit Jahren von Terror, Mord und Nahrungsmittelsorgen geplagten Land „ haben inzwischen 3,5, Millionen nicht genügend zu essen. 60 Prozent der Bewohner leben in Kriegszuständen“, so Bako. “ Wir wollen den geflüchteten Geschwistern helfen, neu zu säen, neu zu ernten, neu zu beginnen“. Dass dazu die Schulbildung gehört ,ist selbstverständlich.

Angst macht nach wie vor der von dem aus Saudi-Arabien kommende Terrorismus- der nichts mit dem ansässigen Islam zu tun hat, versicherte Bako. Die Gläubigen aus den verschiedenen Religionen leben seit Beginn friedlich miteinander.

Superintendent Sitzler war beeindruckt von den Berichten:“ Während  die einen Terroranschläge machen, werden in den TIKATO-Projekten Bäume gepflanzt“, fasste er den unerschütterlichen Mut der Menschen in Burkina zusammen. Der Bezirk Kreuzkirche der Kirchengemeinde Wetzlar hatte auf Initiative von Pfarrer Jörg Süß ein Aufforstungsprojekt stark unterstützt. Und dadurch wieder eine neue Perspektive in Sandogo geschaffen.

Überzeugt ist durch seinen christlichen Glauben auch Alain Bako „ Das Gute wird das Böse immer überwinden“. Darauf warten seit Jahren 20 Millionen Menschen. Burkina Faso lebt seit dem Militärputsch im Januar 2022  für 36 Monate in einer Übergangsregierung und hofft darauf, dass es von Sanktionen (wie für Mali geschehen) verschont bleibt, zu einer Demokratie wieder wachsen kann in Frieden und ökonomischen Wachstum. Die Preise sind seit dem Krieg in der Ukraine und seinen Auswirkungen enorm gestiegen. Die Anstrengungen der Bevölkerung sind groß, der Wille zur positiven  Veränderung ungebrochen. „Die Niederschlagsmenge macht uns Sorge“, meldete Bako, “ auch wenn es momentan gut regnet. Es fehlt einfach an Wasser“.

Sorgen über Sorgen. Gut, dass wir unsere Spender-Innen haben.
Wasser war das Stichwort für Dr. Katharina Graben. Der große Staudamm bei  Tikato/Pissila ist „besetzt“ von den Terroristen. Also keine Gartenarbeit für 800 Gärtnerinnen mehr möglich. Also stellte Graben die Frage : “ Lohnt es sich weiterhin zu investieren trotz des Terrorismus und der Vernichtung von Einrichtungen?“ Etienne Bazie antwortete ganz spontan mit dem Bibelwort ais Sprüche 17, 17 „Christen sind nie ohne Hoffnung; und der Freund, der in guten Zeiten dir nahe ist, wird zum Bruder in schlechten Zeiten. Also: in Nöten doch erst recht an den Projekten dranbleiben“. Das leuchtete ein. Und dass das wichtig bleibt, zeigte dann der Bericht von Hélène Bazie
Sie machte über das vor allem von TIKATO (mit Unterstützung in 2021 von „Hand in Hand),  finanzierte Projekt in Ladiou von Garten- und Brunnenbau, Mühlen-anschaffung und Bildung den Kampfgeist der Frauen in Burkina deutlich.462 Frauen bewegen in fünf Großgarten Vieles, ernähren ihre Familien und können ihre Kinder dadurch in die Schule schicken. “Biodünger und Biomarkt wecken das Interesse der Nachbarorte…“ so die Koordinatorin, die auch für die Mikrokredite bei ODE zuständig ist.

Dass auch durch die Gewalt-Überfälle traumatisierten Kindern Hilfe in ODE-Projekten zuteilwird, konnten die Verantwortlichen auf die Frage von Susanne Wirtz versichern
Heidi J. Stiewink hatte zu Beginn über die Arbeit hier vor Ort und von der Spendenfreudigkeit berichtet. Und davon , dass die Glaubensfreude der burkinischen Christ_innen immer wieder ansteckend wirkt. .„Wir müssen als Partner Sorge tragen, dass neben der notwendigen Hilfe für die Menschen in der Ukraine, nicht Burkina Faso vergessen wird.“, ist ihre große Sorge.

Noch zwei Jahre dauert es, dann wird TIKATO ebenfalls sein 50 jähriges Jubiläum feiern. Es soll ein Dank an die Spender_Innen, an ein gelungenes Fest der Partnerschaft werden. Wer hier unterstützen möchte in Vorbereitung und Durchführung in jeglicher Form , ist herzlich willkommen. Näheres unter 0151 70194375.
Text Heidi J. Stiewink
Foto Katharina Graben


Weitere Informationen zu den weltweiten Partnerschaften gibt es auf der Webseite des Kirchenkreises: https://evangelisch-an-lahn-und-dill.de/ueber-uns/partnerschaften/
Hier ist auch ein Journal mit der Präsentation aller Partnerschaften, abgefasst in vier Sprachen, zu finden.

 

 

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ODE-Partner mit Leiter Alain Bako , Pastor Etienne Bazie und Team, aus Burkina Faso,  Superintendent Hartmut Sitzler und KSV-Mitglieder sowie TIKATO-Mitglieder sind intensiv im Gespräch: technisch vorbereitet vom Team des Synodalbüros



 

 

 

 

 

 

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