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Von Heidi J. Stiewink
TIKATO konnte wieder mehr als 30.000 Euro in Burkina Faso in Projekte investieren
Wetzlar. Die Zeiten im westafrikanischen Burkina Faso sind durch erneute Terrorangriffe im August mit über 200 Toten und vielen Verletzten in der Region des Staudamms äußerst schwierig. Sie beschweren die Menschen durch Hitzerekorde und daraus resultierende hohe Sterberaten unter der jungen und alten Bevölkerung. Sie sind quälend für die vielen Binnenflüchtlinge.
Nach wie vor müssen im Norden zahlreiche Schulen geschlossen bleiben, sind Dörfer und Regionen nahezu überfordert von der zu leistenden Hilfe für ihre geflohenen neuen Nachbarn. Aber alle versuchen zusammen zu halten. Und hier konnte der Arbeitskreis Brot für die Welt-TIKATO viel Hilfe leisten durch die eingegangenen Spenden. 30.000 Euro wurden an ODE in 2024 bereits überwiesen.
Für Geflüchtete am Staudamm sorgte eine Überweisung über den auch in Wetzlar bekannten Pfarrer David Ouedraogo und seine Kirchengemeinde in Pissila-Tikato. Auch für Einrichtungsgegenstände im Gästehaus der ODE (Entwicklungsbüro der Kirchen) spendeten Menschen.
Unter dem Namen „NIOU“ in einer anderen heimgesuchten Region werden weiterhin 100 Familien unterstützt, die viele Geflüchtete aufnehmen. Sie geben ihnen eine neue Existenz durch Ausbildung und Nahrungsmittelsicherung. Die alte Heimat können sie ihnen nicht ersetzen…aber vielleicht zu einer neuen verhelfen? Das ist das Ziel des TIKATO-Partners ODE, das Entwicklungsbüro der evangelischen Kirchen. Durch Spenden während des Jubiläums „50 Jahre TIKATO“, auch unter anderem durch den Bücherturm Kreuzkirche, war im Juli des Jahres und für den Brückenschlag Wetzlar-Ouagadougou eine hilfreiche Summe durch viele Spender:innen zusammen gekommen. Die dynamischen Frauen in Ladiou mit Gartenbau und Getreidemühle sowie die Menschen in der Region PARI GST profitierten ebenfalls von der Unterstützung. Dort werden Menschen damit in landwirtschaftlichen Berufen sowie in Finanzplanung ausgebildetBereits neue Rücklagen
Karl-Heinz Weber aus Waldgirmes hatte sich persönlich in der Kreuzkirche beim Jubiläum über die TIKATO-Arbeit informiert, 3000 Euro gespendet und außerdem seinen besonderen Geburtstag zum Anlass genommen, um die 1.800 Euro eingegangenen Geschenk-Spenden jetzt zu verdoppeln. Diese Summe und die über 1400.-Euro vom 90. Geburtstag von Herma Angne aus Albshausen bilden nun eine gute Rücklage für weitere Überweisungen nach Burkina Faso. Einen neuen Freund gewonnen hat TIKATO schon seit längerer Zeit mit Heinz Faude aus Hüttenberg. Er spende gerne aus Überzeugung nach dem Wort aus der Bibel, berichtet er. “Ich gebe gerne, weil in der Bibel in Matthäus 7, Vers 12 zu lesen ist: "Alles nun, was ihr wollt, das euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten." Nach dieser Devise habe er in 2024 bisher 3250,- Euro an Projekte weitergegeben. Das besonders langwährende Projekt in Koudougou erhielt 4000,- Euro von TIKATO: das CET, die kirchliche Berufsschule für fünf Handwerkerberufe wurde wieder wie seit vielen Jahren durch ein TIKATO-mitglied mit 3000,- Euro bedacht. Damit kann für ein ganzes Jahr Material zum Bauen angeschafft werden. Die Wulkow-Stiftung finanzierte dort zusätzlich erneut mit 1000,- Euro ein neues Klassen-Dach. Mehrere Spenderinnen sorgen seit Jahren für weitere Rücklagen. Hilfe zur Selbsthilfe in Handwerk und Bildung plus Katastrophenhilfe Wenn im Januar 2025 voraussichtlich zwei TIKATO-Mitglieder nach Burkina Faso zur Projekt- und Begegnungsreise aufbrechen, können sie leider diese beiden Projekte nicht gefahrlos besuchen: sie liegen in der „ungesicherten Zone“. Die Deutsche Botschaft in der Hauptstadt rät deutlich ab. Aber jeweils eine Delegation der Projektnehmer wird dann in die Hauptstadt kommen, um persönlich zu berichten. Dagegen in Augenschein nehmen können sie persönlich das neue Sicherungssystem einer Kinderkrippe in Ouagadougou, das nun endlich gegen Einbrüche und Vandalismus geschützt wird. Hierfür und für einen besonderen Brunnenbau in einer Region im Norden, die noch nie einen eigenen Brunnen hatten, hatte ein Tikato-mitglied durch „Runde Geburtstags“-spenden 1400 Euro überweisen können. Auch Kollekten und Spenden anlässlich von Trauerfällen kommen der Burkina-Arbeit zugute wie jetzt bei der Trauerfeier des langjährigen TIKATOmitglieds Wilhelm Wilmers. Mehrere 100 Euro können damit noch zusätzlich in Einrichtungen für Kinder weiter gegeben werden. Noch im Oktober wird auch eine Hochzeits-Kollekte von Wetzlarer Tikato-Mitgliedern sehr weiterhelfen. Bei allen bisher von TIKATO unterstützten Projekten gilt das Ziel „Hilfe zur Selbsthilfe“. Die Finanzierung ist der Anstoß; die Bevölkerung macht etwas Dauerhaftes für die Zukunft daraus. Zusätzlich wird in Katastrophenfällen geholfen: Nahrungsmittelhilfe zum Beispiel bei Überschwemmungen oder Hilfe bei den Menschen verachtenden und mörderischen terroristischen Überfällen.
Mit Sorge betrachten sowohl Brot für die Welt und weitere deutsche Hilfsorganisationen, als auch ODE in Burkina Faso und die TIKATOgruppe die Ankündigung, dass Entwicklungshilfegelder der Bundesregierung deutlich gekürzt werden sollen. Deshalb sind Spenden und Kirchenkollekten für TIKATO wichtiger als je. „Sie erhalten Leben. Wir wollen dagegen arbeiten, dass Afrika und gerade das viertärmste Land der Welt, Burkina Faso, zum vergessenen Kontinent werden. Da hilft auch jede kleine Spende“, so die Engagierten. Weitere Infos unter www.tikato-burkina-faso.de, info@tikato-burkina-faso.de und unter 06441 7707494.
Evangelisches Kirchenamt „TIKATO-Projekte“ Kto IBAN DE 63515500350002096816
Fotos Heidi J. Stiewink
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Sie hoffen auf eine heile Zukunft ihres Landes: Die Kinder in der Vorschule „Sämlinge“ malen ihre Heimat
Die Frauen in Ladiou konnten inzwischen von ihren Ernte-Erlösen eine Mühle anschaffen
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In seiner Parzelle gelingen neben Kohl und Tomaten nun auch Zwiebeln
Die ganze Familie profitiert vom Brunnenbau und Gartenbau der Parzelle
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