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Programm d’Appui a la Résilience et d‘Innovation en agro-écologie dans les communes de Gassan, Sougourbila et Toéghin. Die Verbandsgemeinden liegen in den Regionen Boucle de Mouhoun und Plateau Centrale mit den Provinzen Nayala und Kourwéogo. Sie enthalten 64 Dörfer: 25 in Gassan, 21 in Sougourbila und 18 in Toéghin. Ausführende Organisation ist ODE - Office de Developpement des Eglises Evangeliques, finanziert von Brot für die Welt. Kosten: 1.038.100 EURO. An dem Anteil von ODE in Höhe von 38.100 € wollen wir uns mit mindestens 15.000 € beteiligen.
Laufzeit: 1.1.2023 – 31.12.2025
Ein Großteil der Bevölkerung in den Verbandsgemeinden lebt von der Landwirtschaft: Anbau von Getreide, Reis und Gemüse sowie Kleintierzucht. Probleme neben den Unbilden des Klimas sind wenig tragfähige Böden infolge hoher Degradation. In der traditionellen Bearbeitung waren Methoden zur Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit unbekannt. Früher kannte man dafür nur die mehrjährige Brache zur natürlichen Regeneration. Aber die Brachejahre wurden immer mehr verkürzt, um der zunehmenden Bevölkerung Boden zur Verfügung zu stellen. Die Verwendung von industriellem Dünger erhöht kurzfristig die Erträge, verarmt dann aber den Boden durch den Abbau des wenigen Humus. Chemische Pestizide gegen Schädlinge verstärken diese Tendenz und führen darüber hinaus zur Unverträglichkeit der Produkte, die zu Vergiftungserscheinungen bei den Anwendern und Konsumenten führen können.
Frauen und Jugendliche sind die am stärksten benachteiligte Gruppe. Frauen sind in allen Wirtschaftssektoren beteiligt: Landwirtschaft, Viehzucht, Verarbeitung von Landwirtschaftsprodukten, Handwerk und Handel. Die Erträge sind häufig nicht ausreichend. Es fehlen auch das Wissen von Vermarktungsstrategien um die landwirtschaftlichen Produkte auf lokalen und überregionalen Märkten gewinnbringend zu verkaufen und der Zugriff auf Mikrokredite, um die Marktzugänge zu fördern. Jugendliche und auch erwachsene Männer weichen häufig aus und suchen Arbeit in Städten oder Nachbarländern, wodurch die Familienmütter gezwungen sind, auch deren Part in der Versorgung der Familie zu übernehmen.
Ein großes Problem sind die unzuverlässigen Regenfälle. Es gibt zwar ein staatliches Dürrrewarnsystem; aber das ist in der Dorfebene noch nicht wirksam.
Die sich stark verschlechternde Sicherheitslage durch terroristische Überfälle in Burkina Faso betrifft das Projektgebiet bisher nicht und man kann nur hoffen, dass es so bleibt.
Die 3 Gemeinden liegen in dem Bereich des abgelaufenen Programms PARI-KN. Das neue Projekt wendet sich aber an besondere Zielgruppen, nämlich die besonders armen und die behinderten Menschen:
- Direkte Zielgruppen (an den Projektelementen direkt beteiligt): 6.262 Personen, davon 5.264 Frauen, 998 Männer, davon 70 mit Behinderungen
- Mittelbar Begünstigte (Familienangehörige und Menschen in Nachbargemeinden): 6.400,
davon 3.800 Frauen, 2.600 Männer, davon 20 behinderte Menschen.
Ziele des Projektes sind:
- erbesserung der Ernährung- und Nahrungsmittelsicherung.
- Erleichterung des Zugangs zu Kleinkrediten.
- Verbesserung der Regierungsführung in den Gemeinden und insbesondere der Lösung von Konflikten auf friedlichem Weg, Verbesserung der Inklusion von behinderten und gender-gefährdeten Personen.
Maßnahmen zur Ernährungssicherung:
- Verbesserung des Saatguts durch Schulung bei der Auswahl angepasster lokaler Sorten und deren Produktion bis hin zur Herstellung von zertifiziertem Saatgut.
- Schulung in nachhaltiger Landwirtschaft: Agrarökologie mit Kompostherstellung sowie Herstellung von Pflanzenschutzmitteln aus heimischen Pflanzen.
- Förderung der landwirtschaftlichen Diversifizierung: zu der traditionellen Produktion von Grundnahrungsmitteln in der Regenzeit der Anbau von Reis und Gemüse in der Trockenperiode.
- Einrichtung von selbstorganisierten Kleinbauerngruppen.
- Neueinrichtung eines Reisfeldes und Ausbildung in der Bewirtschaftung.
- Anlage von Feldern für den Gemüseanbau mit Umzäunung zum Schutz gegen Tiere und Anlage von Schöpfbrunnen zur Bewässerung – Ausbildung für die Bewirtschaftung mit ökologischen Methoden.
- Umweltschutz: Hinweis auf die Gefahr durch industrielle Pestizide, Einrichtung von Baumschulen und Anpflanzen heimischer und fruchttragender Bäumen.
- Gesundheitsvorsorge vor allem für Kinder durch verbesserte gehaltvolle Ernährung und Hygiene.
Maßnahmen zur sozio-ökonomische Stärkung
- Zugang zu Kleinkrediten durch Einrichtung von Kleinbauernvereinigungen/Kreditausschüssen und Schulung in den entsprechenden Verwaltungsfragen.
- Einrichtung und Begleitung von Kleinkreditspargruppen.
- Einkommensschaffende Maßnahmen: Schulung im agrarökologischen Ausbildungszentrum Sandogo für die Verwaltung von Mikrokrediten und die Organisation und Verwaltung von Kleinunternehmen, sowie für die Weiterverarbeitung landwirtschaftlicher Produkte.
- Unterstützung mittelloser Frauen und Menschen mit Behinderung bei lokaler Geflügelzucht.
- Konsolidierung der Erfahrungen in den Gruppen und Austausch mit anderen Gruppen.
Maßnahmen für Good Governance und Friedensarbeit
- Entwicklung von Strategien zur Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels: Sensibilisierung der Bevölkerung, Unterstützung der Gemeinden bei Anpassungsmaßnahmen, Schulung von Dorfvertreter:innen bei der Einrichtung eines Frühwarnsystems (Nutzung von Regenmessern und Niederschlagsinformationen des staatlichen Wetterdienstes).
- Förderung von Frieden und sozialem Zusammenhalt: Auswahl von 2 Vertreter:innen je Dorf und deren Schulung in Konfliktmanagement und gewaltfreier Kommunikation, Organisation von Dialogen in Gemeinden, Entwicklung und Umsetzung eines Konfliktbewältigungsplans.
Projektmonitoring / Projektkontrolle und -überprüfung
- Workshops zur Projektvorbereitung und – Auswertung
- Spezifizierung interner Projektziele
- Interne Projektauswertung
- Externe Projektkontrolle und –auswertung in der Folgephase.
Projektdurchführung
- Anleitung und Begleitung durch entsprechend ausgebildete Fachleute des ODE.
Bildquellen: Heidi Janina Stiewink 2x, Wilhelm Wilmers 4x
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Landkarte mit den Projektorten
Schulungszentrum Sandogo
Schulungsraum im Zentrum Sandogo
Reifer Kompost
Flüssigkompost
Holzasche als Kalidünger
Pestizid aus heimischen Pflanzen
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